26. September 2013

ARD/NDR. 2,1 Millionen AfD-Wähler am Katzentisch


"Ich hätte an Luckes Stelle darauf bestanden, mit am Tisch zu sitzen! So hätte ICH mich nicht behandeln lassen!!!" Das meint #13 Heimchen am Herd auf dem Blog Quotenqueen zur Sendung, vom 25. September 2013, Euro-Kritiker auf dem Vormarsch – kann Merkel sie kleinhalten? "Über den Euro-Kritiker Bernd Lucke diskutieren Gesine Schwan, Edmund Stoiber, Ulf Poschardt und Serdar Somuncu" 'tschuldigung, Anne Will Redaktion, für die leichte Abwandlung und Präzisierung des Untertitels.

Das sehe ich anders, Heimchen. Erst recht sehe ich im Gegensatz zu manchen Kommentatoren auf dem Blog PI nicht, daß er sich dem Schmierentheater hätte nicht aussetzen sollen.

Was wäre passiert, wenn Bernd Lucke sich im Streit über Katzentisch oder nicht aufgehäufelt hätte? Er wäre unterlegen gewesen und hätte, um seine Ehre zu wahren, gehen müssen. Balkenüberschrift in WELT und BILD: “Lucke kneift!” Mistkübel wären dazu ausgeschüttet worden. Die WELT hat zahlreiche Beispiele geliefert. Man kann sie auf meinem Blog nachlesen.

Da es mit "Lucke kneift!" nichts werden konnte, titelt BILD heute AfD-frei: Stoiber lästert über Schäuble

1,21 Millionen Zuschauer haben gesehen, wie ein Vertreter einer von 2,1 Millionen Stimmen gewählten Partei in den öffentlich-rechtlichen Anstalten behandelt wird. Die ARD hat nicht nur Bernd Lucke beleidigt, sondern auch diese Wähler - und im Grunde alle Wähler. Auf dem Anne Will Blog findet man entsprechende Kommentare. Allerdings melden sich dort auch selbsternannte Verfassungsrichter in einem imaginären Urteil zum Verbot der AfD zu Worte.

Dann hat sie als Kontrahenten zwei ausrangierte, in ihren politischen Ambitionen nicht erfolgreiche Alt-Politiker, der eine wollte Bundeskanzler, die andere Bundespräsidentin werden, einen anscheinend FDP-lastigen (bin mir aber nicht sicher) Lifestyle-Journalisten aus dem Hause Axel Springer und einen türkisch-stämmigen Komödianten aufgefahren. Welch ein peinliches Quartett!

Ich habe den ersten Teil, Lucke am Katzentisch, nicht gesehen, bin wohl gerade richtig gekommen, als die letzte halbe Stunde begann. Das war das letzte Stündlein für die vier Kontrahenten. Sie waren nicht satisfaktionsfähig, wenn sie nicht selbst alle vier infam wären, hätte ich mit ihnen Mitleid gehabt.

Die WELT scheint aber allmählich aufzuwachen, zu merken, daß sie sich mit ihren Rotznasen-Artikeln ins eigene Bein beißt.

Hier noch einmal der Begriff entartet. Sollte man den Briten, Amerikanern, Indern und allen anderen englischsprachigen Menschen weltweit vielleicht empfehlen, das englische Pendant dieses urdeutschen Begriffs (siehe PI-Kommentator #260 Luckes Rettung (26. Sep 2013 02:01) nicht zu gebrauchen, weil es den Text oder die medizinische Diagnose bei einer Übersetzung ins Deutsche im Braunbuch der Bundestagsparteien verschwinden ließe?