14. Februar 2014

Sotschi 2014: Martin Fourcade, der glückliche Almöhi


Während Frankreich und Teile seiner Medien in Neid und Mißgunst versinken, jubelt der Katalane Martin Fourcade über seine zwei Goldmedaillen. Fabrice Voné interviewt ihn für L'Indépendant. Die Zeitung lügt sich zum Schluß des Interviews in den Haß auf Rußland zurück.

Update. Massenstart der Biathleten auf Dienstag, 18. Februar 2014, 11:30 Uhr MEZ, verschoben!

Dieser außergewöhnliche Mensch, der noch weiteres Gold gewinnen kann, ist von einer umwerfenden Bescheidenheit und Klarsicht, dabei ist er erst 25 Jahre alt. Ein Besuch seiner Website lohnt sich. Martin Fourcade, biathlète. Dem Indépendant sagt er, daß er sich bei seinen weiteren drei Einsätzen vor allem noch Medaillen in Mannschaftsdisziplinen wünsche, damit seine Kameraden nicht leer ausgingen. Er könnte insgesamt fünf Medaillen gewinnen aber auch mit seinen zwei Goldmedaillen festsitzen bleiben. "Für mich sind die Spiele bereits mehr als erfolgreich. Für meine Kameraden möchte ich gern weitermachen."

Die drei weiteren Medaillen betreffen eine Einzelwertung, im Massenstart, Sonntag, um 16 Uhr, sowie zwei Staffeln, Mittwoch, um 15:30 Uhr, und Samstag, den 22. Februar, um 15:30 Uhr, jeweils MEZ. Wir Katalanen werden vor dem Ferni sitzen und ihm die Daumen drücken. In Font-Romeu steht der ganze Ort Kopf.


Wenn ihm noch Medaillengewinne gelängen, wäre er der beste Skisportler aller Zeiten.

Zum Schluß fragt ihn Fabrice Voné: "Hier im Wartestand, wie beurteilen Sie die Spiele?"

Martin Fourcade: "Alle sagten, das würden die Spiele von Wladimir Putin. Ich will ihm nicht die Schau stehlen (Lachen). Es hat viel Polemik vor den Spielen gegeben, aber das olympische Dorf ist sehr gut und sehr sicher. Selbst wenn es viele Kontrollen gibt, ist es einfacher für uns Sportler. Für mich ist es auch sehr viel besser als Vancouver. Pour moi, c'est aussi bien mieux que Vancouver.

So steht es in der Papierausgabe, vom Freitag, 14. Februar 2014, Seite 27: Für mich ist es auch sehr viel besser als Vancouver. Daraus wird in der Online-Ausgabe: Pour moi c'est aussi bien que Vancouver. Für mich ist es ebenso gut wie Vancouver.


Ach ja, Emmanuel Quintin nennt im heutigen Figaro Martin Fourcade zweimal le Pyrénéen, etwa "der aus den Pyrenäen", "der Pyrenäer". In der Schweiz der "Heidi", von Johanna Spyri, wäre das etwa "der Almöhi". Erst beim dritten Mal, wenn sich der Bergbewohner bei den Lesern richtig festgesetzt hat, steht dort le Catalan, der Katalane; denn das ist er mit einer langen Familientradition, geboren wurde er in Céret.

So steht es in der Papierausgabe, vom Freitag, 14. Februar 2014, Seite 11. Daraus wird in der Online-Ausgabe schon beim ersten Mal le Catalan, dann folgt zweimal le Pyrénéen.

L'Indépendant und Le Figaro können selbst bei diesem Erfolg für Frankreich, dem bislang einzigen zweifach Goldenen, erzielt durch den Nordkatalanen Martin Fourcade, nicht aufhören mit der Indoktrination, sie sind unfähig, sachlich zu berichten. Im Interview muß das Lob für die russischen Organisatoren geschmälert werden, und Katalane darf der Sieger schon einmal gar nicht sein; denn Nordkatalonien gehört nicht zu "Frankreich".

Hat noch jemand Mitleid mit dem Personal solcher Zeitungen? Die Lügenblätter gehören alle auf den Altpapierhaufen der Geschichte, besser heute als morgen.