11. Februar 2015

Kayla Mueller. Westliche Frauen im Kriegsgetümmel sensibler Länder

Kayla Jean Mueller. Photo: Matt Hinshaw

Alle Jahre wieder ist die Kleiderordnung von Damen Thema, aber nicht aller Damen, sondern solcher, die sich in sogenannte sensible Länder begeben oder sich dort aufhalten. In sogenannten sensiblen Ländern steht der Islam entweder in voller Blüte oder ist im Begriff, voll aufzublühen.

Update. Kayla Mueller als anti-israelische Aktivistin

Auf meinem Blog wird zuletzt am 14. Mai 2014 von solchen Damen berichtet: Frankreich. Kleiderordnung der Journalistinnen und Politikerinnen

Fotos sind zu sehen von Valérie Trierweiler, seinerzeit Erste Konkubine Frankreichs, von der Botschafterin Frankreichs in Kamerun Christine Robichon, beide leben heute noch, sowie von der in Kamerun ermordeten Fotojournalistin Camille Lepage.

Die drei Grazien sind bekleidet wie in der Sommerfrische, Valérie Trierweiler befindet sich, im Oktober 2012, mit François Hollande auf Staatsbesuch in Mali. Dort wird er von radikalen Muslimen mit dem Tode bedroht. Die Botschafterin ist auf Posten im Einzugsgebiet der Boko Haram, die zu Silvester 2013 einen französischen Priester dank des Geschickes des Quai d'Orsay ganz ohne Lösegeldzahlung freigeben, und Camille Lepage ist mit den christlichen Anti-Balaka unterwegs, die mit den muslimischen Séléka um die Macht in Kamerun kämpfen: Camille Lepage im Wunderland.

Staatsbesuch mit Dame und Botschafterin sind noch zu verstehen, zwar wäre zu überlegen, ob man in sensible Länder nicht besser Männer auf Posten schickt, aber sei's drum. Keine Entschuldigung aber gibt es für die Entsendung junger Frauen in diese Länder:

Die entsendende Agentur Hans Lucas darf man fragen, wie sie inmitten ihres Kitsches dazu kommt, eine junge Frau zu verheizen. Fehlt dem Betreiber noch 'ne drapierte Tote in seinem Magazin, dem "Raum für Reflexion"? Alle Ästheten zusammen ergeben den größten Misthaufen der Welt!

Nun ist eine weitere junge Frau zu beklagen, sie stammt aus dem 42 000 Einwohner zählenden, 160 km nördlich von Phoenix, Arizona, gelegenen Prescott, das von Maurin Picard, dem New York-Korrespondenten des Figaro im Artikel L'Amérique pleure la mort d'une nouvelle otage als bourgade bezeichnet wird, als Marktflecken. Ganz Amerika beweint den Tod einer neuen Geisel: Ganz Amerika ist Kayla. Es fehlt nur noch das schwarze Schild mit weißen Blockbuchstaben: I am Kayla

Von diesem Marktflecken ist die, wie ihrem letzten Brief zu entnehmen, sehr christliche Kayla Mueller ausgezogen, für eine nicht namentlich genannte "kleine türkische Nichtregierungsorganisation" (NRO) zu arbeiten, die sich mit der Betreuung syrischer Flüchtlingsfrauen befaßt. Am 4. August 2013 wird sie von Glaubenskämpfern des Islamischen Staates in einer Straße von Aleppo entführt, als Geisel genommen, in Abständen mit dem Tode bedroht, weil die US-Regierung sich weigert, mehrere Millionen Dollar Lösegeld zu zahlen, im Mai 2014 lebend im Video vorgeführt, und sie wird am 6. Februar 2015 bei Luftangriffen der unter US-Führung operierenden Anti-Terror-Koalition getötet.

Ganz Amerika, also anscheinend nicht nur die USA, aus der die Tote stammt, sondern auch Kanada sowie Mittel- und Südamerika, einschließlich Guam und Ramstein, weine um die Entwicklungshelferin Kayla Mueller, weiß der Figaro, stellt aber den Artikel nicht online. Mitweinen ist nicht erwünscht.

Die Leser des Figaro dürfen ja nicht einmal wissen, was genau in Marseille los ist seit dem 9. Februar 2015, als der Polizeipräsident unter Feuer genommen wird, geschweige denn, darüber weinen. Eine Abrechnung unter zwei Banden wäre das, aber ganz ungewöhnlich, eine Premiere, daß die Banden die Polizei angriffen, das wäre sonst nicht ihre Art. Damit ist Schluß der Recherche, der Neugier. Die ersten Informationen verschwinden, daß die beiden Banden viel größer sind als gewöhnlich. Sind es vielleicht keine Drogen- und Zuhälterbanden, sondern Glaubenskämpfer, oder beides, in Personalunion?

Die Leser werden derweil mit Nachrichten über Dominique Strauss-Kahn beschäftigt, für den sich niemand mehr wirklich interessiert.

Alles, was auf das Konto von muslimischen Glaubenskämpfern geht, wird verschwiegen, der Islam wird nicht einmal mehr namentlich genannt, im Indépendant gibt es ein Interview mit Christoph Euzet, einem Dozenten für öffentliches Recht an der Universität von Perpignan Via Domitia. Un mois après : rappeler aux jeunes les vertus de la République. Ein Monat danach [nach Je suis Charlie]: Die Jugendlichen an die Tugenden der Republik erinnern.

Er ist zur Zeit des Arabischen Frühlings drei Jahre in Ägypten und lehrt heute am Centre francophone de droit comparé et de droit musulman, dem francophonen Zentrum für vergleichendes Recht und muslimisches Recht, für Schariarecht, heißt das. An keiner Stelle fällt das Wort "Islam", und das, obgleich von nichts anderem die Rede ist.

Aber zurück zu Kayla Mueller. Was tut die 26-jährige Frau in Syrien? Wie kommt sie in eine türkische NRO? Der Bürgerkrieg wütet in Syrien seit Anfang 2011. Die US-Regierung warnt Bürger der gefährlichen Dügida wegen vorm Düsseldorfer Rosenmontagszug, aber ihre Bürgerin Kayla Mueller läßt sie ins Grenzgebiet zu Syrien reisen und in einer türkischen NRO arbeiten?

Nach einigem Suchen findet man im Internet den Werdegang der Kayla Mueller. Es gibt gar eine Timeline: The life and work of Kayla Mueller

  • 2007. In der Tri-City College Prep High School ehrenamtliche Aktivistin: Time is running out. Save Darfur.
  • 2007 Schulabschluß
  • April 2009. Während des Studiums an der Northern Arizona University Beteiligung an Protesten, um auf den Völkermord in Darfur aufmerksam zu machen.
  • Dezember 2009. Studienabschluß mit dem BA in Politikwissenschaft
  • 2010 - 2011 fünf Monate in Indien und in Tel Aviv, am African Refugee Development Center
  • 2011. Rückkehr nach Arizona. Arbeitet in Prescott mit Northland Cares, einer HIV/AIDS Klinik, und dem Prescott Area Women's Shelter.
  • Dezember 2011. Lebt in der Provence und arbeitet als Au-pair-Mädchen, lernt Französisch, um nach Afrika zu gehen.
  • Dezember 2012. Reist an die türkisch-syrische Grenze, um für Organisationen zu arbeiten, die syrischen Flüchtlingen helfen. Während der Zeit Arbeit für die türkische Organisation Support to Life und den Danish Refugee Council (DRC).
  • 3. August 2013. Reist nach Aleppo, zum Krankenhaus der Medicos sin fronteras, der spanischen "Ärzte ohne Grenzen".
  • 4. August 2013. Verläßt das Krankenhaus in einem Fahrzeug, das sie zur Busstation bringen soll und wird auf dem Weg dorthin entführt.

Es folgen die ergebnislosen Lösegeldforderungen und die Bombardierung ihres Ortes der Gefangenschaft, am 6. Februar 2015.

Wie schon die Frage an die Agentur Hans Lucas gehen jetzt Fragen an das State Department der USA: Wie kommt Kayla Jean Mueller ohne Ihr Wissen an die türkisch-syrische Grenze? Oder haben Sie sie unterstützt und finanziert? Eine spontane Anreise: *Tach, hier bin ich!* wird in der Gegend wohl kaum akzeptiert. Was sollte die junge Frau dort mit ihrem Fach Politikwissenschaft und ihrem angelernten Französisch? Wurde sie als Agentin dort eingeschleust?

Die sogenannten Nichtregierungsorganisationen werden alle von den Regierungen ihrer Länder und von Spenden interessierter Wirtschaftskreise finanziert. Wohltätigkeit ist ihr Nebenjob, ihre Hauptaufgabe ist es, nachrichtendienstlich tätig zu sein. Dazu werden als Chefs Regierungsbeamte eingesetzt, die naive und willige Helfer koordinieren und sie in lockeren, mit reichlich Alkohol ausgestatteten Zusammenkünften über ihre Erfahrungen ausfragen. Je fortschrittlicher und linker der Helfer, desto bereitwilliger plaudert er die Ergebnisse seiner für die Entwicklung der Welt wichtigen Tätigkeit aus.

Endlich hört ihm jemand zu!

"Ich muß nun allmählich meinen Bericht schreiben!" seufzt ein solcher Chef, als ich ihn nach seinen Aufgaben in dem Entwicklungsland befrage, in dem wir beide uns gerade befinden.

Most important? How to collect data!

Update


UPDATED: ISM honors Kayla Mueller. 

Kayla Mueller Was An Anti Israel Activist And Human Shield For Palestinian Terror Groups. 
By Lee Kaplan, expert on Palestinian terrorism and the ISM

ISIS victim Kayla Mueller – Heroic do-gooder or anti-Israel zealot?